Anlass zur Gründung des Köschinger Spielmannszuges war das Bayerische Landesturnfest in Bamberg 1956. Von dort kamen die Köschinger Turner unter der Führung von Georg Hofmann mit dem festen Vorsatz nach Hause, auch einen solchen Spielmannszug auf die Beine zu stellen, wie sie dort gesehen hatten.
Als erste Ausbilder stellten sich Erich Sitzmann und der damalige Lehrer Alfons Bergmüller zur Verfügung. Ende 1956 schloss sich der Spielmannszug dem TSV 1897 Kösching an. Durch die tatkräftige Unterstützung von Herrn Bürgermeister Karl Dollinger konnten die anfänglichen finanziellen Schwierigkeiten überbrückt und die ersten Instrumente angeschafft werden.
Somit wurde es dem jetzigen Turnerspielmannszug ermöglicht, am 7.7.1957 beim Gauturnfest in Kösching mit 6 Trommlern und 6 Flötisten seinen ersten Auftritt zu absolvieren. Im Jahr 1958 schlossen sich der kleinen Truppe noch 9 Fanfarenspieler an, die von Lorenz Liepold unterrichtet wurden.
Bis zum Jahr 1966 wurde der Spielmannszug vom leider viel zu früh verstorbenen Erich Sitzmann geleitet. Durch seinen unermüdlichen Einsatz und die Sorge um den Nachwuchs hat er den Spielmannszug über Höhen und Tiefen hinweg geführt und die Grundlage für das heutige Bestehen geschaffen. Dieses Anliegen und die Bemühungen zur Erhaltung des Vereins führt bis heute sein Sohn Wolfgang Sitzmann fort.
In der Folge waren verantwortlich: Willi Zehetmeier, Anton Heindl, Gerhard Sterzl, Wolfgang Sitzmann, Martin Werthmann, Alfons Wild, Ludwig Welz, Margit Fuchs, Michael Holz, Stefan Kastl, seit 2005 Walter Licklederer
In der Anfangsphase des Spielmannszuges standen neben den üblichen Festumzügen auch Auftritte bei Bezirks- und Landesturnfesten auf dem Programm. Erster Höhepunkt war das 25-jährige Jubiläum im Jahr 1981. Neben dem Treffen vieler Musikzüge aus der näheren und weiteren Umgebung war die „Rentnerband“, die sich aus ehemaligen Aktiven zusammensetzte, ein großer Erfolg. Der Spielmannszug selbst präsentierte hier zum ersten Mal auch moderne Musik, wie z B. lateinamerikanische Rhythmen. Im selben Jahr nahm der Spielmannszug noch am Bayrischen Landesturnfest in Coburg teil, wo er beim Konzertwettbewerb einen glänzenden 1. Rang belegte.
Nach einigen krisenreichen Jahren, in denen zeitweise die Auflösung drohte, hatte sich durch die Unterstützung der Ehemaligen der Spielmannszug wieder gefangen. So gelang es ihm auch zum 30-jährigen Jubiläum 1986 wieder etwas für Kösching Einmaliges auf die Beine zu stellen. Der Festzug als Sternmarsch, das Massenorchester am Marktplatz unter Tambourmajor Josef Schmid sowie der Auftritt der „First Armoured Division Band“ aus New York waren noch lange in aller Munde.
Einer der Höhepunkte in musikalischer Hinsicht war im letzten Jahrzehnt das Landesturnfest 1993 in Ingolstadt. Auch hier überzeugte der Spielmannszug bei einem Konzertabend im Festsaal, der sogar vom Fernsehen aufgezeichnet wurde.
Im Jahr 1996 setzte der Spielmannszug neue Akzente. Zur Feier seines 40jährigen Bestehens wurde das MEXICO-OPEN-AIR aus der Taufe gehoben. Anstelle von Bierzelt und Blasmusik gab es Rock und Pop. Was als kleines Open-Air 1996 begann, steigerte sich bis zum Jahr 2005 zu einem absoluten Highlight der Marktgemeinde Kösching. Die Zahl von jeweils ca. 8.000 Gästen in den letzten Jahren bewies, dass man hier den Zeitgeist getroffen hatte.
Aus den Reihen des Spielmannszuges gründeten sich im Jahr 2000 die „Cheskinga Dradewixpfeiferl“, ein Konzert-Ensemble mit Dudelsack, Flöten, Geige, Akkordeon, Trommel, Cello und Bass, das sich der europäischen Folklore aus 5 Jahrhunderten verschrieben hat.
Das bisher letzte große Ereignis in der Geschichte des Spielmannszuges waren die Festivitäten anlässlich des 50-jährigen Bestehens im Jahr 2006. Bei den vorangegangenen Events waren die aktiven und passiven Mitglieder jeweils tage- und nächtelang im Einsatz gewesen, um den den Köschingern unvergessliche Momente zu bieten. Deshalb sollte das 50jährige Jubiläum in erster Linie ein großes Fest für die Mitglieder sein. Man organisierte einen Festabend, bei dem die „Ruaßkuchl-Musi“ und die „Wellküren“ die vollbesetzte Amberger-Halle in Riesenstimmung brachten. Der Festsonntag wurde gekrönt von einem großen Standkonzert auf dem Marktplatz und anschließendem Festzug in die Amberger-Halle, wo der Nachmittag unter den Darbietungen einer Dixie-Combo und den Konzertauftritten der einzelnen Spielmannszüge, sowie der Trachtenkapelle Lenting einen grandiosen Ausklang fand.
Selbstverständlich wirkt der Spielmannszug weiterhin bei den verschiedensten Veranstaltungen (Festzüge, Standkonzerte, Ständchen, Fahnenweihen und Vereinsjubiläen) als interessante Abwechslung mit. Besonders erwähnt werden sollte die Teilnahme am Herbstfestzug in Ingolstadt, bei dem er seit Anfang an ein gern gesehener Gast ist. Bei Köschinger Festlichkeiten war der Spielmannszug ebenfalls stets musikalisch vertreten. Auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Als Belohnung für die Auftritte und die dazugehörigen Proben und Lehrgänge werden Grillfeste, Wanderungen, Billard- und Kegelabende und, als besonderes „Zuckerl“, verschiedene Reisen veranstaltet.
Nach wie vor sucht der Spielmannszug interessierte Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, die ein Instrument beherrschen und auch dem geselligen Leben nicht abgeneigt sind.